Zeitgleich zur Berlin Fashion Week 2024 fand auch in diesem Jahr am 2. und 3. Juli die 202030 The Fashion Summit im BIKINI Berlin statt. Unter dem diesjährigen Motto RE/GENERATE IMPACT fanden zahlreiche Panel Talks und Community Classes zu den drängenden Nachhaltigkeitsherausforderungen und zukunftsweisenden Lösungen in der Modeindustrie statt. Eröffnet wurde die zweitägige Konferenz von Berlins Staatssekretär Michael Biel mit inspirierenden Worten dazu, dass Nachhaltigkeit und Innovation in der Modebranche zwar ein steiniger Weg seien, den wir allerdings mit dem richtigen Pioniergeist beschreiten können.
Innovative nachhaltige Materialien im Fokus
Interviews, Podiumsdiskussionen und Vorträge machten deutlich, dass in diesem Jahr besonders „next gen-materials“ also neue Ansätze für nachhaltige Materialien im Vordergrund standen. Renommierte Organisationen wie ISA next gen-materials und nfw stellten ihre Innovationen im Schuhmarkt vor: ISA TanTec arbeitet mit umweltfreundlichem Leder und abbaubaren Naturfasern (bestehend aus Pilzen, Holzfaser und Latex). Nfw hat es sich zur Aufgabe gemacht, künstliche Stoffe mit natürlichen Materialien zu ersetzen.OceanSafe, Colorfix und Impetus kündigten sogar einen gemeinsamen Launch von Kleidungsstücken an, die aus der nachhaltigen polyesteralternative naNea in den Impetus- Einrichtungen hergestellt und gefärbt werden mit biologischen Colorfix– Farben. Weitere Firmen stellten nachhaltige Innovationen aus den Materialien Bananen- und Ananasfaser sowie Rattan vor.
Evoléna de Wilde d’Estmael, Gründerin von Faircado diskutierte außerdem gemeinsam mit Experten von Ninyes, reverse.fashion, WKS Textilveredlungs GmbH und Rebound Stuff über das Potential des Wiederverkaufsmarktes.
Kampagne #stop-waste-colonialism
Am Nachmittag fand im Rahmen einer Communityclass außerdem eine Diskussion über Kreislaufwirtschaft und Müllkolonialismus in der Modeindustrie statt. Liz Ricketts von der OR-Foundation stellte mit einer Delegation aus Ghana im Rahmen ihrer Kampagne #stop-waste-colonialism die oft übersehene Mode-Realität in Ghana vor: Riesige Kleidungsmärkte auf denen ungewollte Kleidung aus dem globalen Norden erst gelagert, dann sortiert und von einheimischen talentierten Nähern upcycled wird. Auch Bobby Kolade stellte bei der 202030 Fashion Summit sein Projekt zu diesem Thema vor: seine Marke Buzigahill bringt Kollektionen unter dem Namen „Return to Sender“ heraus, bei der sie genau diese gebrauchte, durch lokale Näher neu gestaltete Kleidung zurück an die Ursprungsländer verkaufen und so gleichzeitig Menschen vor Ort unterstützen, sowie auch ein Zeichen für Umweltbewusstsein in der Modeindustrie setzen können.
Auch im nächsten Jahr können Besucher sich auf spannende und bereichernde Diskussionen, Vorträge und Gespräche zu den Themen Nachhaltigkeit und Innovation in der Modebranche freuen, denn Impact sollte immer wieder regeneriert werden!
Autorin: Franziska Greiner – Fotos: Franziska Greiner
202030 Summit Summer 2025 BFW Berlin
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